Heilpädagogische Schule Bezirk Bülach

Vorgeschichte


1990 wurde der Zweckverband Heilpädagogische Schule Bezirk Bülach HPS gegründet. Das vom Kantonsrat beschlossene neue Gemeindegesetz, welches per 1. Januar 2018 in Kraft gesetzt wurde, löste eine Totalrevision der Verbandsstatuten aus. Im Rahmen der Totalrevision wurde der Zweckverband HPS Bezirk Bülach per 1.1.2021 in eine Interkommunale Anstalt umgewandelt. 


Tagesschule Winkel

Im Bericht zum Schuljahr 1985/86 des Inspektors der Bildungsdirektion zuhanden der Invalidenversicherung wurde festgehalten, dass an der HPS Bülach erneut ein Rückgang an Schüler und Schülerinnen zu verzeichnen war. Die beiden Sonderschulen Bülach und Kloten waren die kleinsten Sonderschulen im Kanton Zürich. Der Inspektor empfahl eine Zusammenlegung.

Die in beiden Gemeinden ungelösten Schulraumfragen verlangten von den Schulbehörden ein Überdenken der Raumsituation. An einer Aussprache im September 1987 mit den Gemeinde- und Schulpräsidenten des Bezirks wurde empfohlen, die Schulen zu regionalisieren.

Drei Gründe sprachen für die Bildung eines Zweckverbandes:

  • Heilpädagogische Schulung gehört zum Angebot der Volksschule.
  • Die Beteiligung der Bezirksgemeinden am Zweckverband ist ein Bekenntnis zur gemeinsamen Aufgabe.
  • Die Statuten sichern die Mitsprache der Gemeinden, sie regeln die Kostenteilung der Investitionen und des Betriebs.

Standortabklärungen ergaben, dass einzig die Gemeinde Winkel Bauland an idealer Lage anbieten konnte. Die neue Schulanlage wurde im Herbst 1995 bezogen. Es standen 45 Schulplätze zur Verfügung.

An der Tagesschule Winkel wurden von 1995-2005 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren unterrichtet. Seit August 2005 werden die Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren (in Ausnahmefällen bis 20) im Rahmen der Sonderschulung 15plus unterrichtet.

Im August 2013 ist die stark gewachsene Sonderschulung 15plus von Bülach nach Kloten umgezogen und zwei Oberstufen-Klassen aus Winkel sind aufgrund steigender Schülerzahlen. in die Räumlichkeiten in Bülach eingezogen. 2017 haben die Gemeinden im Bezirk einem Ausbau der Tagesschule in Winkel zugestimmt. Seit Hebst 2019 können dank eines Ausbaus alle 12 Tagesschulklassen in Winkel unterrichtet werden. Die Sonderschulung 15plus ist nach wie vor mit 3 Klassen am Standort in Kloten.


Sonderschulung 15plus Kloten

Seit 1985 konnten nie alle angemeldeten Schüler und Schülerinnen aufgenommen werden. Viele Kinder aus den Gemeinden des Bezirks mussten an anderen Tagessonderschulen unterrichtet werden.

Die Delegierten des Zweckverbands und die Schulpflegen der Trägergemeinden wurden aufgefordert, Vorschläge zur Verbesserung der Situation zu erarbeiten. Eine grosse Mehrheit der Trägergemeinden wünschte eine Erweiterung des Platzangebots in Form einer Sonderschulung 15plus.

Die Heilpädagogische Schule Bezirk Bülach konnte sich im neu erstellten Geschäftshaus von Pigna, Stiftung für erwachsene Menschen mit Behinderung, an der Feldstrasse in Bülach einmieten . Die Bildungsdirektion bewilligte die Führung von zwei Sonderschulklassen 15plus. Der Schulbetrieb wurde auf das Schuljahre 2005/06 aufgenommen.

Der verfügbare Platz war aber auf einen Betrieb mit maximal 16 Schüler und Schülerinnen ausgerichtet. Zwar waren bislang die Zahlen der Schüler*innen pro Jahrgang schwankend, die Tendenz aber steigend. Zudem lagen im März 2013 für das Schuljahr 2013/14 22 Anmeldungen vor. Damit kam die Sonderschulung 15plus am bisherigen Standort an ihre Grenzen. Da sich die Sonderschulung 15plus immer mehr in Richtung einer individuellen Begleitung hin zum geeigneten Berufs- und Ausbildungsangebot entwickelt hat, war auch eine Zunahme des Interesses von Gemeinden ausserhalb des Bezirkes zu verzeichnen.

An der Oberfeldstrasse 12a in Kloten wurde ein neuer Standort gefunden, wiederum am selben Standort wie die Produktionsstätten der Stiftung Pigna.


Integrierte Sonderschulung

Als Zweckverband führte die Heilpädagogische Schule Bezirk Bülach ein Pilotprojekt «Integrierte Förderung von Kindern in der Volksschule» durch. Seit dem Schuljahr 2000/01 besteht für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen aus dem Bezirk Bülach die Möglichkeit der Integrierten Förderung in einer Regelklasse der Wohngemeinde. Das Projekt wurde zwei Mal verlängert. Seit dem Schuljahr 2008/09 gilt das Rahmenkonzept «Integrierte Sonderschulung des Kantons Zürich».

Die Nachfrage und das Interesse nach Integrierter Sonderschulung sind über viele Jahre stetig angestiegen. Mit der Neuschaffung der Integrierten Sonderschulung in der Verantwortung der Regelschule ging die Anzahl der Integrations-Schüler und -schülerinnen in den letzten Jahren zurück und stagniert aktuell bei rund 31-33 Plätzen.